027 Schmetterlinge

Du bist so flatterhaft,

Du hast es nicht geschafft,

Dass in der Nachbarschaft wer zu dir passt.

 

Denn deine Eigenschaft

Beruht auf keiner Kraft.

Du bist leise und nicht glaubhaft.

 

Du hast dich nicht festgelegt,

Deshalb bist du so leise.

Doch tief im Innern pocht es laut.

Du würdest am liebsten kreischen.

 

Wer leise fliegt, der fliegt nicht weit,

Der hat ne kurze Reise,

Wird von den andern überrollt

Oder wird ihre Speise.

 

Ist niemand, der ne Bresche schlägt

Für alle leisen Wesen?

Kein Megaphon und kein Gericht –

Da wär‘s das bald gewesen.

 

Verhilf dem Schmetterling zu seinem Schmetterrecht!

Am Hof ist jeder Günstling günstig.

Schmetter lauter, sonst bist du der Knecht,

Bleibst unscheinbar jetzt und künftig.

 

Weißt du wie ich auch nicht wohin?

Zieht‘s dich in falsche Bahnen?

Weiß ich wie du nicht, was ich möcht?

Du musst es halt nur sagen.

 

Und sagst du es, dann weiß ich es.

Ich lieb dich dann nicht minder.

Verhilf dem Frühling bitte nicht zu Spät zum Recht!

Verhilf dem Schmetterling zu seinem Schmetterrecht!


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