Es war einmal vor langer, langer Zeit,
da regierte eine Königin das Land.
Das war schwarz wie Ebenholz und rot wie Blut
und golden wie die Kugel im Brunnen, die ein Fröschlein fand.
Was du mir versprachst, das musst du auch halten!,
sagte da der Frosch, bis sie ihn aus dem Reiche warf.
Nun fehlte uns sein Wort und allen Dingen fehlte das Salz.
und ihr Hofstaat fiel in einen vierzehn-jährigen Schlaf.
Und als der Esel zum ersten Mal fragte:
Spieglein, Spieglein, woher kommt der Reichtum im Land?
Da schlief die Königin unter einer Kuppel aus Glas.
Und als zum zweiten Mal ein Kater um ein paar Stiefel bat,
da blickten große Augen, und große Zähne in das Land,
Und riefen: Streck dich, reck dich, Volk und wirf auf mich dein goldenes Haar!
Und als drittens ein Kind, um sein letztes Hemdchen klagte,
hatte niemand das Tischlein für es gedeckt.
Es ist Zeit, die Rosenhecke wankt, holt den Knüppel aus dem Sack!
Sind wir Kalif oder sind wir noch Storch?
Warten wir solang, bis uns der Grießbrei überkocht?
Wie hieß der Zauber, der uns alle befreit?
Das Gute soll siegen, doch es genügt kein Mutabor!
Wir singen: Ick bin all hier,
Manntje, Manntje, timpe te,
Mine Fru und ick, wolln unser Recht.
Buttje, Buttje in de See
Unser Haus ist zu klein,
die falsche Braut schicken wir jetzt heim.
Und wenn der Adler seine 12 Federn über uns spreizt
und die goldene Gans uns eine Rechnung dafür schickt
und wenn Hans verzweifelt nach einem Krümelchen Essen sucht
- Knusper knusper Knäuzchen -
dann rütteln wir bald an deinem Häuschen.
Und singen: Ick bin all hier,
Manntje, Manntje, timpe te,
Mine Fru und ick, wolln unser Recht.
Buttje, Buttje in de See
Unser Haus ist zu klein,
die falsche Braut schicken wir jetzt heim.
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(Bildnachweis: Grimm, Jacob)
(Bildnachweis: Grimm, Wilhelm)
Jacob (*1785+1863) und Wilhelm Grimm (*1786+1859)
Grimm, Wilhelm und Grimm, Jacob: Kinder- und Hausmärchen, Berlin: Realschulbuchhandlung, Bd. 1-2, 1. Auflage 1812/15.
verschiedene Figuren und Handlungen aus den Märchen: „Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich“, „Dornröschen“, „Von dem Tischgen deck dich, dem Goldesel und dem Knüppel in den Sack“, „Van den Fischer un siine Fru“, „Sneewittchen“
(Bildnachweis: Hauff, Wilhelm)
Wilhelm Hauff (*1802+1827)
Hauff, Wilhelm: Die Geschichte von Kalif Storch. In Märchen-Almanach auf das Jahr 1826. Stuttgart: Metzler, 1825.
daraus der Zauberspruch „Mutabor“, den der Kalif vergessen hatte und Storch bleiben musste.