Willi Fobbe - ein kurzes Leben

07. Marias und Heinrichs Briefe - 11.7.44

 

Maria Bracht an Willi Fobbe

0.Marsberg, den 11.7.44

 

Lieber Willi Behüt dich Gott

Heute erhielten wir deinen lieben Brief vom 24. Juni. Recht vielen Dank. Wir freuen uns, daß es dir gesundheitlich noch recht gut geht. Das ist und bleibt doch die Hauptsache. Auch hier ist noch alles gesund. Wie du in diesem Brief schreibst, hast du schon einmal all deine Sachen verloren. Paß nur gut auf, dass dir nichts passiert. Steck den Kopf nicht zu früh aus dem Loch. Aber ich will dir keine guten Ratschläge geben, ich weiß ja nicht wie es Dort zu geht. Aber wie man hört und ließt sind dort schwere Kämpfe. Wir denken sooft an Dich. Gestern war hier die berühmte Kirschenernte. Schade, dass du nicht hier bist, jetzt ist es ziemlich ruhig hier geworden. Walter kommt ab und zu mal herein und sieht nach ob wir noch leben. Wittkops Andreas war jetzt auch n Urlaub. Heute ist Margrete mit Irmgard nach Dortmund gefahren und bringen Lisbeth Stachelbeeren. Sie kommen aber morgen schon wieder. Tante Lisbeth bleibt auch fürs erste noch hier. Unser Bubi kommt sehr wahrscheinlich am 1.8. zur Heimatflack. Und sonst gibt es nicht viel Neues. Ich will deshalb auch schließen. Sei aufs herzlichste gegrüßt von Deinem Vater, deinen Geschwistern Tante Lisbeth, Margret besonders von Deiner Änne.

 

Zu Deiner Beförderung herzlichen Glückwunsch! Gute Nacht

 

Lieber Willi bleib gesund vergeß das beten nicht wir denken immer an dich Der Dieter betet immer für Onkel Willi es grüßt dich nochmal Maria