Meine Vorfahren

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11. Marias und Heinrichs Briefe

Ansicht der Stadt Obermarsberg

Heinrich an Willi Fobbe

Obermarsberg, den 4.7.44

 

Lieber Willi!

Die besten Grüße aus der Heimat sendet dir dein Vater und Schwester Maria und Kinder. Lieber Willi endlig nach langem Warten am Samstag Post von dir bekommen. Der Brief war vom 17.6. wir haben uns schon große Sorgen gemacht. Aber das hätten wir nicht gedacht, das du schon im Einsatz […] 

lieber Willi vergeß das Beten nicht. Und bet für die armen Seelen, die helfen dir über mehrere Stunden hinweg. Unser Dieter vergist dich auch nicht beim Beten. Er sacht immer beschütz den Onkel Willi. Lieber Willi schreib so oft du kannst, damit wir nicht so lange warten brauchen man macht sich immer Sorge. Nun ist der schöne Urlaub hin. Wilhelm kommt auch nicht. Dort ist auch Sperre er väret beide zusammen im Urlaub. Wir sind auch in der Heuernte aber wir haben ja immer Pech. Hoffentlich kommt ihr nur gesund gesund wieder. Wir wollen uns gern noch mal behelfen mit der Arbeit. Papa wird ja diesen Sommer Invalide. Das Heu von der Wiese haben wir schon drin. Die Kartoffeln haben wir sauber. Mit dem Korn hat es ja noch Zeit, aber auch damit werden wir fertig werden. Wenn ihr nur gesund bleibt. Nun lieber Willi will ich mal schließen. Bleib gesund und stark. Herzlich gegrüßt von deinem Vater u Schwester Maria

Ein Kuß von Dieter [von Dieter geschrieben]

 

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Maria Bracht an Willi Fobbe

Obermarsberg 6.7.44

 

Lieber Bruder Willi

Die besten Grüße aus der Heimat sendet dir Vater Maria und Kinder. Lieber Willi wir warten mit Schmerzen auf Post von Dir aber immer vergebens. Hoffentlich geht es dir noch gut welches bei uns auch der Fall ist. Lieber Willi, wenn du doch kannst, schick uns ein Lebenszeichen. Hier wartet man immer und macht sich Sorgen. Hoffentlich ist der Krieg bald zu Ende das wir uns alle einmal wiedersehen. Lieber Willi die Urlaubssperre ist aber noch nicht aufgehoben, dann kommt Wilhelm dieses Jahr auch nicht zurück.

Lieber Willi kennst Du Rüthers Karl, Schreiner, der ist vermißt, und Schusters Josef, ich weiß nicht ob du sie kennst? Lieber Willi unser Dieter will dich immer abholen, wenn er in Marsberg ist. Du gehst ihm noch vor dem Papa und betet jeden Tag für Onkel Willi. Lieber Willi bleib gesund und sei vorsichtig und vergeß das Beten nicht.

Nun sei recht vielmals gegrüßt und geküßt von deinem Vater und Schwester Maria

 

Und Tante Lisbeth und Änne lassen grüßen

 

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Maria Bracht an Willi Fobbe

0.Marsberg, den 11.7.44

 

Lieber Willi Behüt dich Gott

Heute erhielten wir deinen lieben Brief vom 24. Juni. Recht vielen Dank. Wir freuen uns, daß es dir gesundheitlich noch recht gut geht. Das ist und bleibt doch die Hauptsache. Auch hier ist noch alles gesund. Wie du in diesem Brief schreibst, hast du schon einmal all deine Sachen verloren. Paß nur gut auf, dass dir nichts passiert. Steck den Kopf nicht zu früh aus dem Loch. Aber ich will dir keine guten Ratschläge geben, ich weiß ja nicht wie es Dort zu geht. Aber wie man hört und ließt sind dort schwere Kämpfe. Wir denken sooft an Dich. Gestern war hier die berühmte Kirschenernte. Schade, dass du nicht hier bist, jetzt ist es ziemlich ruhig hier geworden. Walter kommt ab und zu mal herein und sieht nach ob wir noch leben. Wittkops Andreas war jetzt auch n Urlaub. Heute ist Margrete mit Irmgard nach Dortmund gefahren und bringen Lisbeth Stachelbeeren. Sie kommen aber morgen schon wieder. Tante Lisbeth bleibt auch fürs erste noch hier. Unser Bubi kommt sehr wahrscheinlich am 1.8. zur Heimatflack. Und sonst gibt es nicht viel Neues. Ich will deshalb auch schließen. Sei aufs herzlichste gegrüßt von Deinem Vater, deinen Geschwistern Tante Lisbeth, Margret besonders von Deiner Änne.

 

Zu Deiner Beförderung herzlichen Glückwunsch! Gute Nacht

 

Lieber Willi bleib gesund vergeß das beten nicht wir denken immer an dich Der Dieter betet immer für Onkel Willi es grüßt dich nochmal Maria

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